Musigstube

Am Freitag, 17. November fand unsere Stubete statt. Mitte November also, bereits ein richtiger Winterabend, mindestens was die Dunkelheit betraf, fand unsere, so wie wir erst dachten, letzte Stubete in unseren Stuben statt. Der Aufwand ist jeweils riesig unsere privaten Räume für mindesten 60 Personen zum gemütlichen essen, trinken und Musik hören um zu richten. Noch viel grösser ist danach, alles wieder zu putzen und einzurichten. Leider waren die letzten beiden Anlässe nur gerade einigermassen kostendeckend. So haben wir uns schweren Herzens, mindestens mal vorläufig, entschieden, keine nächste Stubete in unserem Heim zu machen. Nach dieser Bekanntmachung haben wir viele Rückmeldungen erhalten, in welchen erklärt wurde, wie schade dass es doch sei, diese Tradition nicht mehr weiter zu führen. Also probieren wir's noch einmal. Nun aber mit einem festen Eintrittspreis, welcher am Eingang einkassiert wird. 

Bis dahin wünschen wir allen Musikern, Sängern und Gästen eine wunderbare Zeit.            

Unser Team, ohne welches wir den jeweiligen Abend echt nicht über die Bühne gebracht hätten, sei an dieser Stelle ein riesengrosses Danke gesagt. Sonja im Service, Charlotte in der Küche und Theo, unser Mann für alle grossen und kleinen Fälle,..... ich will gar nicht wissen, wie viele Schritte da über all die Jahre gemacht wurden.

 

 

 

Nun der Text welchen ich stets stehen lasse: 

Ein herzliches Danke geht an unsere Nachbarn: Ohne euch, welche ihr so tolerant wart, euch in all den Jahren noch nie beschwert habt, sei es wegen zu lauter Musik, parkierter Autos, Verabschiedungen mitten in der Nacht --- hätten wir einen Anlass wie diesen nie abhalten können.

 
Und: Es war ein schönes Gefühl, so vielen Menschen in unserer Stube mit Musik und einem heimeligen Ambiente Freude bereiten zu können. Es war ein schönes Gefühl, auf die Mithilfe lieber Freunde für einen solchen Anlass zählen zu dürfen.  
 

 
Doch, wie hat denn das alles angefangen? Meine Mutter und ich spielten ab und an vierhändig Klavier. Manchmal ergab sich daraus ein harmonisches Duett, manchmal auch ein ungewolltes Duell. Irgendwann entstand der Gedanke, man könnte, so wie früher Usus, ein quasi Salonkonzert machen. Es wären gleich zwei Fliegen auf einen Schlag: Wir hätten ein Ziel, welches einem durch die nötige Konsequenz zum Ueben zwingt, zudem könnten wir, als recht gesellige Familie, einmal mehr einfach so ein Zusammensein mit Freunden und Verwandten organisieren. Also kam es zu einem ersten Musizieren in unserer Stube. Meine Mutter und ich am Klavier, Oliver, unser Sohn, sang und begleitete sich mit der Gitarre, meine Tante, geübte Sängerin, sang das wunderschöne Lied "Oh mein Papa"....Ja, und meine Vater war stets jene Person, welche sich am meisten über diesen Anlass freute. Sei es wie am Anfang im kleinen Kreis, oder aber so wie es heute statt findet, im doch wesentlich grösseren Rahmen. Singen, Musik hören, dazu ein Glas geniessen --- das war seine Welt. So führen wir in seinem Sinn diesen Anlass noch gerne lange durch.

 

 

Unser Salonabend vom 03. März 2023 ist schon bereits wieder Geschichte.
   
Es gab in noch nicht allzu langer Vergangenheit nebst einem literarischen Salonabend auch den musikalischen Salon, der seit Beginn des 19. Jahrhunderts an Bedeutung gewann. Im „Salon“ befand sich eine private, meist großbürgerliche Gesellschaft, die den musikalischen Darbietungen – im Unterschied zur konzertanten Darbietung, eher oberflächlich folgte. In gewisser Weise ist Salonmusik die bürgerliche Fortführung der Kammermusik des Adels im 17./18. Jahrhundert. Genannt sei da der allseits bekannte Komponist Jacques Offenbach, welcher diese Musik an eben solchen Anlässen unter die Leute brachte. Wir möchten diesem nicht mehr allgemein bekannten Anlässen in unserer Musigstube wieder etwas Leben einhauchen.

 
So blicken wir bereits zum sechsten Mal zurück auf einen echt gelungenen Abend in diesem Sinne. In der ersten Halbzeit hörten wir zwei Akkordeonsolis sowie zwei Gesangnummern. Gabriela Grimm spielte auf ihrem Instrument das Prélude (Rudi Braun) und Christina Gelmetti La Valse à Margaux (Richard Galliano), Alice Gehring interpretierte das Ave Maria (Bach/Gounod) und Roland Lüthi sang Rosmarie (Georg Schlunegger) und Ranz des Vaches (Trad.). Nach einer kurzen Pause spielte der 12 jährige Oleksandr Zipster auf dem Cello, am Klavier wurde er begleitet von Alexandra Rabara Konzert in c-Moll 1. Allegro molto maestoso(J.Chr.Bach). Danach spielte Oleksandr mit absoluter Virtuosität und Präsenz auf dem Flügel diverse kürzere Kompositionen.

Der Anlass war einmal mehr wunderschön, die Interpreten spielten und sangen sich in die Herzen der Zuhörer. Wie heisst es doch? Musik verbindet, Musik ist mehr als tausend Worte, Musik ist Leben.

 

An dieser Stelle möchte ich der Sängerin, dem Sänger und den Musikerinnen und vor allem dem jungen Mann Oleksandr ein ganz grosses Danke aussprechen. Schön dass ihr euer Können an diesem Abend zum Besten gegeben habt. Ein grosses Danke auch an die Zuhörer und Zuhörerinnen, ohne diese ja so ein Anlass gar nicht stattfinden könnte.